Mehr als die Hälfte des Schweizerischen Wohnungsbestandes entstand in den Boomjahren der Nachkriegszeit. Einen Grossteil des Wohnungsbestandes machen Siedlungen aus. Sie bilden ganze Stadteile und Agglomerationsgürtel. Diese Generation von Wohnbauten blickt einem Sanierungszyklus entgegen. Inwieweit lassen sich Wohnbauten der Nachkriegszeit überhaupt an die gegenwärtigen Bedürfnisse adaptieren? Können sie saniert und/oder erweitert werden, oder müssen sie verdichteten Neubauten weichen? Ein Teil der Siedlungen steht zudem unter Denkmalschutz. Finanzielle Interessen stehen Nutzungsinteressen und Mietinteressen oder auch öffentlichem Interesse gegenüber.
Dabei entstehen Konflikte.
- Wie kann Siedlungserneuerung so geplant und gestaltet/umgesetzt werden, dass
- sie sozialverträglich und nachhaltig ist,
- die unterschiedlichen Interessen diskutiert und abgewogen werden
- Akzeptanz für Lösungen geschaffen werden kann?
- Welche Konfliktmanagementverfahren werden eingesetzt?
- Wie wirken sie sich auf die Planungs- und Realisierungsprozesse aus?
- Wo bieten sich Chancen und wo sind die Grenzen des Konfliktmanagements?
Diese Fragen sollen anlässlich des Tages der Mediation 2020 von kompetenten
Vertreter/Innen aus Planung, Verwaltung, Mieterverband und Baugenossenschaft
beleuchtet und im Plenum diskutiert werden. In Werkstattgesprächen werden
die Thesen anhand von Beispielen vertieft.